Vampire Brothers - Band 03 by Alice H. Kinney

Vampire Brothers - Band 03 by Alice H. Kinney

Autor:Alice H. Kinney [Kinney, Alice H.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Addictive
veröffentlicht: 2014-10-24T22:00:00+00:00


5. Eine fast normale Studentin

Schon wieder eine Vorlesung, von deren Inhalt ich keine Ahnung habe.

Aus Gewohnheit habe ich mitgeschrieben, habe mich auf den Redefluss des Professors konzentriert, um herauszufinden, wo die wichtigen Informationen stecken. Aber ich habe keine Ahnung, worum es eigentlich ging. Ich habe nur an Iris gedacht. Ich kann sie immer noch nicht besuchen, weil mein Blut sie verrückt machen würde, und diese Belastung möchte ich meiner Freundin nicht zumuten.

Ich weiß nicht, wie Tristan es geschafft hat, mich davon zu überzeugen, dass es besser wäre, wieder zur Uni zu gehen, aber ich glaube, das war keine gute Idee. Seit heute Morgen quälen mich immer dieselben Fragen. Mittlerweile muss ihre Verwandlung stattgefunden haben. Wie geht es ihr jetzt? Haben diese Belastungsproben sie sehr verändert? Und können wir nach alldem überhaupt noch befreundet sein?

Alle zwei Minuten ändere ich meine Position. Tristan flüstert mir zu:

„Alles in Ordnung?“

Ich lächele ihn an, damit er beruhigt ist, aber diese endlose Vorlesung ist eine Qual. Das Ende der Stunde bringt Erlösung. Meine Erleichterung hält nicht lange an: Während Tristan und ich aus dem Hörsaal gehen, kommt Liam auf uns zu und lächelt mich an.

Ich blicke zu Tristan: Er wirkt verärgert, aber er versucht, seine Abneigung zu beherrschen. Genau in diesem Moment ertönt sowieso der eindringliche Klingelton seines Handys. Nach kurzem Zögern entfernt er sich schließlich, um abzunehmen, nicht ohne zuvor nachgesehen zu haben, wer ihn anruft.

„Graham?“, höre ich ihn sagen, als er sich zurückzieht.

Vielleicht gibt es etwas Neues von Iris?

Auf jeden Fall klammere ich mich an diese Hoffnung, als ich Liam gegenübertrete. Ihn zu sehen lässt mich automatisch an den fürchterlichen Streit zurückdenken, den Tristan und ich hatten. Aber weil er ja nichts dafür kann und weil ich ihm versprochen habe, seine Freundin zu werden, versuche ich, mich zusammenzureißen und mein Unbehagen nicht zu zeigen.

„Hallo Deva, wie geht’s dir?“, fragt er in seiner herzlichen Art.

„Danke, gut“, lüge ich mit Mühe. „Und dir, wie läuft dein neues Leben so?“

„Super! Ich verspeise fast nur noch unschuldige Hamburger, die unter meinen Bissen kaum zu leiden haben, ich gehe zur Uni und treffe hier ziemlich viele normale und entspannte Leute, ich knüpfe neue Kontakte und niemand befiehlt mir, irgendwen umzubringen. Also alles bestens!“

Seine Begeisterung entlockt mir ein Lächeln. Aber einmal mehr überkommt mich das schlechte Gewissen: Genau dieses normale Leben, an dem er so großen Gefallen findet, hat Iris verloren, und das ist allein meine Schuld.

Tristan kommt zurück.

„Hallo Liam, entschuldige, ich nehme Deva mal kurz mit, wenn du erlaubst“, sagt er kühl, bevor er mich entschlossen am Arm fasst, um mich etwas zur Seite zu ziehen.

Ich werfe Liam ein entschuldigendes Lächeln zu, dann folge ich Tristan.

„War das Graham?“, frage ich ihn. „Gibt es etwas Neues von Iris?“

Tristan schüttelt den Kopf.

„Noch nicht, aber ich werde versuchen, etwas herauszufinden, das verspreche ich dir. Das war tatsächlich Graham, er will mich sehen, damit ich ihm genauer schildere, was gestern passiert ist, und damit wir uns auf eine offizielle Version einigen, die er vertreten wird.“

„Kann ich mitkommen?“

„Wenn du möchtest. Aber ich glaube nicht, dass du diese ganze Geschichte noch einmal hören solltest.



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